Nach einigen Jahren Versuchs-Phase errichteten wir Anfang 2018 an einem Nebengebäude mit Ausrichtung Süd-Süd/Ost ein Anlehngewächshaus und integrierten in das Gebäude eine Aquaponic-Kreislaufanlage. Dabei handelte es sich um einen weitgehend geschlossenen Wasser- und Nährstoffkreislauf. Es wurden Fische (Tilapia Oreochromis Niloticus) in einem 1.000L IBC-Tank gehalten und die Ausscheidungen der Fische düngten die Pflanzen, die wiederum die Nährstoffe aus dem Wasserkreislauf zogen und das Wasser reinigten.
Das Gewächshaus wurde mit 16mm Stegplatten aus Polykarbonat und einer Holzrahmenkonstruktion aufgebaut. Die Türe ist auf der Ostseite angeordnet. Die Westseite wurde aufgrund der Beschattung durch das Nachbarhaus als geschlossene Wand ausgeführt. Die Nord-Seite des Gewächshauses ist die Fassadendämmung eines sehr gut gedämmten Gebäudes (keine Wärmequelle und auch kein Speichermedium). Die Grundfläche ist etwa 6 x 2 Meter und die Höhe etwa 4 Meter.
Unser Zwischenfazit im September 2021 nach 4 Jahren Betrieb der Anlage:
Eine Aquaponik-Anlage kann ganzjährig einen wesentlichen Teil zur Selbstversorgung mit Gemüse (und ggf. Fisch) beitragen.
Bei einer durchdachten Konstruktion kann auf eine externe Heizung und auf teuer eingekauften Strom für zusätzlichen Beleuchtung und Betrieb der Anlage verzichtet werden. Ein wichtiger Beitrag für eine zukünftig “klimaneutrale Gesellschaft” ist damit möglich!
Fische setzten wird seit 2020 keine mehr als Nährstoffquelle in der Anlage ein. Hintergrund ist für uns die relativ enge Haltung der Fische und dass über den Sommer immer jemand für die Fische da sein muss. Es geht auch ohne Fische als Nährstoffquelle für die Aquaponik-Anlage. Auf dem Grundstück und im Garten fallen viele hochwertige Nähr- und Spurenstoffe an, die hier den Fisch ersetzten können. Die Pflanzen wachsen damit nach unserer Erfahrung gleich gut.